Bei der Alopecia areata handelt es sich um einen autoimmunbedingten, symptomlosen, kreisrunden Haarausfall unterschiedlicher Ausprägung und mit einer Inzidenz von 1-2%. Betroffen kann sowie die Kopfhaut als auch der Körper sein.
Alopecia Areata - Symptome

Der Haarverlust findet in sehr kurzer Zeit statt und nicht selten sind foudroyante Verläufe mit kompletter Kahlheit ("Kahlwerden über Nacht") dokumentiert worden. Eine eindeutige Geschlechtspräferenz findet sich nicht, jedoch Jugendliche und Kleinkinder könnten eher betroffen sein.
Typische Symptome der Alopecia areata sind kleine kreisrunde Haarausfälle die eher asymptomatisch sind, können jedoch Juckreiz und Schmerzen verursachen. Die benachbarte Haut zeigt keinen pathologischen Befund und verbleibt narbenlos. Bei der klinischen Untersuchung zeigt sich öfters eine Verdünnung der Haare in der Umgebung und der Zupftest zeigt sich positiv. Bei der Wiedererscheinung können die Haare weißlich aussehen.
Die häufigsten Lokalisationen der Alopecia areata ist der Bartbereich, jedoch kann es überall auf der Haut auftreten. Die Nägel können auch betroffen sein und zeigen Streifen sowie Eindringungen.
Die Krankheit kann selbstlimitierend abheilen oder für einen langen Zeitraum eine aktive Alopecia areata nachweisen.
Die Therapie der Alopecia areata ist erforderlich, da Sie zu Stress führt und den Patienten psychisch belasten kann. Mit der Therapie kann der Patient die soziale Phobie steuern und somit seine Lebensqualität verbessern. Bei den kleinen kreisrunden Haarausfällen ist nur eine regelmäßige klinische Untersuchung sinnvoll, da sie einen selbstlimitierenden Verlauf vorzeigen und die Haare von selbst wieder wachsen.
Die Behandlung von Haarausfall mit autologen Wachstumsfaktoren
Die neueste Entwicklung in der Behandlung von Alopecia Areata (kreisrunder Haarausfall) ist die vielversprechende Behandlung von Haarausfall mit autologen Wachstumsfaktoren. Diese Behandlung wird seit vielen Jahren zur Behandlung von Wunden, Verbrennungen und chronischen Geschwüren eingesetzt, um die Heilung erheblich zu beschleunigen und die Qualität der Narben deutlich zu verbessern. In den letzten Jahren wurde sie erfolgreich bei der Behandlung von Haarausfall sowohl auf der Ebene einer konservativen Behandlung als auch in Verbindung mit einer Haartransplantation angewendet.
Bei der Behandlung von Haarausfall mit autologen Wachstumsfaktoren wird zunächst vom Patienten eine kleine Blutmenge entnommen und in die Zentrifuge gegeben. Die Lösung wird danach durch Zugabe von Calciumchloridionen aktiviert, was zur Sekretion einer signifikanten Menge von Wachstumsfaktoren (growth factors) führt. Die Wachstumsfaktoren stimulieren lokal die Heilkraft des Organismus und fördern die Zellproliferation, die für den Heilungsprozess und die normale Funktion der Haut und ihrer Bestandteile erforderlich ist.
Behandlung von Haarausfall mit autologen Wachstumsfaktoren - Wie sie angewandt wird

Blutprobenentnahme

Zentrifugation

Aktivierung der Lösung

Injektion
Die Behandlung von Haarausfall mit autologen Wachstumsfaktoren ist praktisch schmerzfrei, da eine 30G-Mikronadel verwendet wird und keine Lokalanästhesie erforderlich ist. Die Sitzung dauert 30-40 Minuten und verursacht keine Hautreizungen. Die aktuellen Behandlungsprotokolle empfehlen, 3-4 Sitzungen in monatlichen Abständen anzuwenden, und im Verlauf eine Wiederholung der Behandlung alle 3-6 Monate durchzuführen. Das klinische Ansprechen auf die Behandlung variiert, da die ersten Ergebnisse auch unmittelbar nach der ersten Sitzung sichtbar sein können. In der Regel sind die Ergebnisse erst nach den ersten 2-3 Sitzungen sichtbar.
Behandlung von Haarausfall mit autologen Wachstumsfaktoren - Wie sie wirkt

Sie beugt dem weiteren Haarausfall vor

Sie steigert das Wachstum der Haarfollikel

Sie stärkt das vorhandene Haar
Bei der Advanced Hair Clinics wurde und wird die Haarwachstumstherapie mit autologen Wachstumsfaktoren in vielen Fällen von Haarausfall und Alopezie verschiedener Ursachen erfolgreich angewendet, insbesondere bei androgenetischer oder diffuser Alopezie bei Männern und Frauen. Sie wurde auch mit beeindruckenden Ergebnissen in vielen Fällen von Alopecia areata angewandt, selbst in Fällen von universeller und generalisierter Alopezie, bei denen die Ergebnisse herkömmlicher konservativer Therapien normalerweise arm sind.
Mit der autologen Behandlung gegen Haarausfall mit Wachstumsfaktor wurden diese Fälle erfolgreich behandelt und zeigten bei jungen Menschen mit einer langen Krankheitsanamnese von mehr als 5 Jahren, ohne vorheriges Ansprechen auf andere Behandlungsformen, ein ausgezeichnetes Wiederauftreten der Haare, auch bei einer universeller Alopecia areata.
Haartransplantation FUE
Die Haartransplantation hat keine Indikation bei der Therapie der Alopecia areata, vor allem bei der Alopecia areata totalis wo die Haare der Spenderzone nicht ausreichend für die Durchführung sind. Die FUE Haartransplantation kann jedoch in Einzelfällen, bei der lokalisierten Alopecia areata sehr gute Ergebnisse erzielen.

Meistens sind die kleinherdigen und kreisrunde Alopezien durchführbar die eine stabile Entwickung vorzeigen und über 1 Jahr bestehen. Bei über 1 Jahr bestehenden Alopezien kann man mit Gewissheit sagen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Wiederauftretens der Haare eher gering ist. Im Fall einer FUE Haartransplantation werden die Haarfollikel von der Spenderzone des Hinterkopfes entnommen und an der der betroffenen Region transplantiert. Das endgültige Ergebnis ist nach 10-12 Monaten nach der Haartransplantation ersichtlich.
Ein besonderer Fall einer Haartransplantation FUE ist das Vorhandensein einer Alopecia areata im Bereich der Augenbrauen. Die meist betroffene Lokalisation mit Alopecia areata sind die Augenbrauen. Das Ergebnis der Haartransplantation ist auch in diesem Fall hervorragend. Somit steigt wieder das Selbstvertrauen des Patienten, da der Verlust von Haaren bei Alopecia areata jemanden psychisch belasten kann.
Die Durchführung der Haartransplantation FUE bei einem Patienten mit Alopecia areata sollte nach ausführlicher Aufklärung des Patienten durchgeführt werden. Da die Alopecia areata in Zukunft jederzeit in derselben Stelle sowie anderen Lokalisationen auftreten kann. Somit muss der Patient mit Alopecia areata über das konstante und bleibende Ergebnis der FUE Haartransplantation informiert werden sofern die Läsionen konstant bleiben und die Alopezie in Zukunft nicht wiederauftretet.
Behandlungsoptionen
Mit der Anwendung von Minoxidil
Minoxidil-Lösung 5% in Kombination mit Glycocortikosteroiden wird auch bei der Therapie der Alopecia areata angewendet. Alternativ kann Teer oder Dithranol als Option versucht werden und hilft topisch bei der Alopecia areata.
Topische Immuntherapie
Topische Immuntherapeutika haben Ihren eigenen Stellenwert zur Behandlung der kleinherdigen Alopecia areata im Bereich des Gesichts sowie der Kopfhaut. Mit dieser Therapie bleiben die Herde konstant, ohne sich zu verschlechtern. Die topische Immuntherapie ist eine der bedeutendsten Therapien die für die Alopecia areata vorhanden sind. Die Anwendung findet auch bei großherdigen Alopezien des Kapillitiums statt.
Diphenylcyclopropenon (DPCP) und Quadratsäuredibutylester (SADBE) sind die Immuntherapeutika die Anwendung bei der o.g. Alopezie finden. Es handelt sich um eine Immuntherapie mit Kontaktallergenen bei schweren, therapieresistenten Formen der Alopecia areata indiziert ist. Die Kontaktallergie die hervorgerufen wird führt zur Senkung der Lymphozyten und somit tretet wieder Haarwuchs im Bereich des betroffenen Areals. Aufgrund seiner unerwünschten Nebenwirkungen ist die Therapie bei Kindern unter 10 Jahren kontraindiziert. Der Erfolg dieser Therapie liegt bei 50%.
Bestrahlungstherapie PUVA
PUVA-Therapie lokal (PUVA-Bad-Therapie oder PUVA-Creme-Therapie). Applikation des Methoxsalens auch in Form eines PUVA-Turbans möglich. Bestimmung der MPD zur Festlegung der initialen UVA-Dosis dann langsame Steigerung der UVA-Dosis. Aufklärung des Patienten über gesteigerte Lichtempfindlichkeit in den behandelten Arealen. Der Erfolg dieser Therapie liegt bei 30%.
Zu den unerwünschten Nebenwirkungen gehören Verbrennung, Reizung, Kontaktallergien sowie die Gefahr des Auftretens eines Hautkrebses. Die Therapie mit PUVA darf nicht bei einem Alter unter 12 Jahren durchgeführt werden. Eine Alternative wäre das Excimer Laser bei 308nm ohne die unerwünschten Nebenwirkungen der PUVA-Therapie.
Therapie mit anti-TNF
Mit der Durchführung mit anti-TNF wurden sehr gute Ergebnisse erzielt vor allem bei der Alopecia areata totalis.
Gentherapie
Viele Studien die zur Gentherapie durchgeführt worden sind, führten zur Entdeckung von 8 Genen. Diese Gene stehen in Zusammenhang mit der rheumatoiden Arthritis sowie Diabetes mellitus Typ II.
Mit der Anwendung von Perücke
Die Anwendung einer Perücke verhilft gegen der psychischen Belastung des Patienten, was enorm wichtig zur Therapie der Alopecia areata ist. Nunmehr sind qualitative Lösungen mit einem sehr guten ästhetischen Resultat vorhanden.

Eine eindeutige Geschlechtspräferenz findet sich nicht, jedoch könnten Jugendliche und Kleinkinder eher betroffen sein.
Dr. med. Anastasios Vekris, plastischer Chirurg Ärztlicher Leiter Advanced Hair Clinics